Stadt im Wandel – Veränderung begreifen auf Schritt und Tritt
- Linn L.
- 9. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juli
Eigentlich war alles vorbereitet. Doch dann setzte die Fähre, die das Überqueren des Rheins auf dem Weg von Köln nach Mohnheim nicht über – und Eva, die Projektbegleiterin, konnte an diesem Tag nicht dabei sein. Kein leichter Start. Und doch: Die Teilnehmenden haben es getragen – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie haben sich selbst organisiert, sich gegenseitig unterstützt, Wege gefunden. Was an diesem Tag vielleicht improvisiert wirkte, zeigte umso mehr, was das Projekt bereits erreicht hatte: einen echten Zusammenhalt.
Nach fünf intensiven Treffen war klar: Wenn Generationen miteinander ins Gespräch kommen, geht es irgendwann auch um das große Thema Veränderung. Was war früher anders? Was hat sich gewandelt – in der Stadt, in der Gesellschaft, im eigenen Blick auf die Welt?
Genau darum drehte sich der zweite Stadtspaziergang von TimeTalks – ein Streifzug durch Monheim, auf der Suche nach Orten, an denen man Veränderung sehen, spüren oder erinnern kann.

Die Aufgabe: Veränderung sichtbar machen
Die Teilnehmenden hatten im Vorfeld den Auftrag bekommen, sich erneut zwei Orte zu überlegen – diesmal mit einem klaren Fokus: Welche Orte in Monheim haben sich im Laufe der Zeit verändert? Und was lösen diese Veränderungen in dir aus?
Ob Neubaugebiet, stillgelegter Treffpunkt oder frisch sanierter Platz – jeder Ort stand stellvertretend für eine Entwicklung. Und die Frage war:
Ist das gut so?
Was fehlt heute vielleicht?
Was war früher besser – oder schlechter?
Die Methode baute auf dem Prinzip der biografischen Ortsbindung auf – nicht weil Orte an sich wichtig sind, sondern weil sie mit Geschichten aufgeladen sind. Wer sie auswählt, entscheidet auch, was erinnert werden soll.
Emotionen in Bewegung
Der Spaziergang war mehr als eine Ortsbegehung. Er war eine Einladung, sich selbst in Bezug zur eigenen Umgebung zu setzen. Gerade für die älteren Teilnehmenden war es spannend zu sehen, wie sehr sich das Bild „ihrer“ Stadt verändert hat. Und für die jüngeren war es eine Gelegenheit, sich mit der Geschichte hinter scheinbar selbstverständlichen Orten auseinanderzusetzen.
Auch diesmal wurden Gedanken und Gefühle festgehalten – auf Sprechblasen, in kurzen Kommentaren, in Gesprächen am Wegesrand.Das Erzählen im Gehen, das Schreiben im Stehen, das Nachdenken im Vorbeilaufen – all das sorgte dafür, dass Veränderung nicht nur analysiert, sondern erlebt wurde. Manche sahen Veränderung als Verlust, andere als Chance. Aber alle erlebten: Veränderung ist nichts Abstraktes. Sie passiert direkt vor der eigenen Haustür.
Veränderung verbindet – oder trennt
Was dieser Spaziergang gezeigt hat: Der Blick auf Veränderung kann trennen – aber auch verbinden. Wer den Wandel versteht, versteht auch die Perspektive des anderen besser. Und manchmal reicht ein alter Spielplatz oder eine verschwundene Mauer, um ins Gespräch zu kommen – über früher, über heute, über das, was bleibt.

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